Da sich der Großteil der „Stammkundschaft“ unserer Motorradtouren bereits im Ruhestand befindet, war heuer erstmals nicht ein Wochenende der Termin für unseren Ausflug, sondern der 19. und 20. August (Montag/Dienstag). Hintergedanke dabei war, dass es auf den Straßen wohl ruhiger zugehen würde.
Der Großteil der Teilnehmer startete um 08:00 Uhr wie gewöhnlich bei der Feuerwehrhalle in Pinswang, bei der Shell Tankstelle in Reutte wurde die Gruppe dann noch einmal größer. Der Obmann nahm dann eine gute Stunde später die Verfolgung auf, denn er musste vorher noch einen Nachtdienst machen.
Anfangs fielen noch ein paar Regentropfen vom bewölkten Himmel, sodass vorsorglich die Regenkombi übergezogen wurde. Je weiter es aber in Richtung Süden ging, umso mehr verzogen sich die Wolken. Der erste Streckenabschnitt führte uns über den Fernpass – wie immer recht mühsam – bis Innsbruck Süd auf der A12, und dann anschließend durch das Wipptal in Richtung Brenner. Vor der Passhöhe musste dann noch eine Stärkung in Form von Leberkässemmeln eingenommen werden, ehe es dann weiterging nach Sterzing und von dort aus auf das Penserjoch. So ganz gemütlich war es da oben noch nicht, daher ein kurzer Fotostopp und ab ins Sarntal hinunter. Im Penserhof beim Mittagessen war die Gruppe dann vollständig und nach der Mittagspause ging es dann weiter über Bozen nach Auer, über schöne Kurven hinauf nach Aldein. Nachdem das Navi seinen Dienst verweigerte, gab es schließlich noch einen ungewollten Abstecher in eine Sackgasse. Die nicht so tolle Beschilderung ohne Straßennummern machte die Orientierung nicht ganz einfach, aber schließlich kamen wir doch wieder auf den rechten Weg zurück, der uns über den Karerpass weiter in Richtung unseres Tageszieles nach Falcade führte. Noch ein bisschen Stau und eine Straßensperre wegen einer Hubschrauberlandung verzögerten unser Eintreffen im Hotel „Belvedere“ noch ein bisschen. Nachdem wir dann unsere Mopeds in der Garage geparkt und uns frisch gemacht hatten, gab es erst einmal ein „welcome“ Bier auf der Terrasse, serviert von einer äußerst netten Bedienung aus England, die sich den Rest des Abends darum kümmerte, dass wir weder verhungern noch verdursten. Müde und zufrieden ging es dann zeitig in die Heia.
Am nächsten Morgen gab es erst einmal ein ausgiebiges Frühstücksbuffet. Das Wetter hatte nicht gehalten, was der Wetterbericht versprochen hatte. Bei bewölktem Himmel ging es um 09:00 Uhr los zur nächsten Tankstelle, wo unsere Maschinen erst einmal vollgefüllt wurden. Je weiter es in Richtung Passo Giau ging, umso mehr verfinsterte sich der Himmel. Tatsächlich gab es dann ausgerechnet dort ein bisschen Regen, der uns den Fahrspaß etwas verdarb. Vorsichtshalber wurden in einer Galerie im Trockenen die Regenkombis angelegt, die wir uns aber eigentlich sparen hätten können, denn es war halb so schlimm. Dann folgte der Alptraum der Tour: Stop and go durch Cortina d ́Ampezzo, das voll mit Touristen war. Im Chaos versäumten die meisten dann die Abzweigung zum Passo tre Croci, den dann nur Schlusslicht Sigrid unter die Räder nehmen durfte. Am Misurinasee war die Gruppe dann wieder vereint. Und weil es dort so schön war, verbanden wir den Fotostopp gleich mit der
Mittagspause. Nachdem wir am Vormittag noch nicht wirklich viele Kilometer gemacht hatten, wollten wir das nach dem Essen nachholen. Inzwischen lachte die Sonne vom Himmel und es ging vom Misurninasee hinaus nach Toblach, von dort durch das Pustertal bis Bruneck und dann über das nette Sträßchen hinauf nach Pfalzen, Terenten und dann weiter nach Sterzing. Auf der vom Vortag bekannten Strecke ging es vorerst auf gleichem Weg zurück bis zur Autobahnabfahrt Telfs, von dort hinauf nach Leutasch. Nachdem der Ruf nach Süßem laut geworden war, gab es kurz vor der Grenze noch einen Einkehrschwung im Gasthof „Mühle“. Das letzte Teilstück ging schließlich an der Leutascher Ache entlang nach Mittenwald, von dort dann über Garmisch, den Ettaler Sattel und den Plansee nach Hause. Nach fast 700 Kilometern in den 2 Tagen war der Durst natürlich groß und so gab es noch ein Abschlussbier auf der Abraham ́schen Terrasse.
Der Versuch, den Ausflug nicht am Wochenende, sondern unter der Woche zu machen, war gar nicht so schlecht. Vielleicht finden wir nächstes Jahr noch einen Termin außerhalb der Ferienzeit, dann wird es vielleicht ganz perfekt.