Die „Pinswanger Sporttage 2024“ starteten am Samstag, den 15. Juni 2024 mit dem, nicht, wie irrtümlich verbreitet, „29.“, sondern „erst“ mit dem 28. Pinswanger Straßenradrennen. Nach monatelangen Vorbereitungen sah es in den Wetterprognosen die ganze Woche über nach einem nassen Wochenende aus, doch der Wettergott war wohl gnädig und an beiden Tagen blieb es besser als erwartet.
Eigentlich hatten die Sporttage schon viel früher begonnen, denn vom 1. bis 9. Juni hatten die Bergläufer und auch Wanderer die Möglichkeit, ihren Lauf bzw. ihre Wanderung auf das Dreiländereck zu absolvieren und ihre Laufzeit mittels der STRAVA-App aufzuzeichnen. Eine Wertung gab es jedoch nur bei den Läufern. Seriensieger in Pinswang, Michael LAUR, war auch dieses Jahr mit einer Zeit von 18:47 Minuten nicht zu schlagen! Bei den Damen gab es durch Katrin KNITTL mit einer Zeit von 27:01 Minuten quasi einen Heimsieg. Hervorheben möchten wir noch die Jugend unseres Vereins: Samuel RAINER (Zeit: 28:22 Minuten) und Raphael SCHNEIDER (Zeit: 32:08 Minuten) ließen bereits jetzt ihr Talent aufblitzen.
Auch in diesem Jahr hatten wir wieder prominenten Besuch. Die tiroler Radrennfahrerin Kathrin SCHWEINBERGER, gab sich die Ehre und startete die beiden Radrennen. Kathrin ist Profi beim World Tour Team „Ceratizit-WNT Pro Cycling“ und konnte dort schon bedeutende Erfolge, darunter Siege bei internationalen Rennen wie dem „Dwars door de Westhoek“ im heurigen Jahr erzielen. Auch konnte sie bereits zwei nationale Straßenmeisterschaften in Österreich gewinnen. Das Team „Ceratizit-WNT Pro Cycling“ ist in Reutte beheimatet und dadurch sehr stark mit unserem Platinsponsor der „Naturparkregion Reutte“ verbunden.
Um 15:00 Uhr war der Start zu der zum „RC Allgäu Sparkasse Allgäu – Willi Koller´s Radboutique Cup“ zählenden Rennserie mit den Nachwuchs- und Seniorenklassen, die auf dem ca. 3,5 km langen Rundkurs 12 Runden zu absolvieren hatten, was einer Distanz von 42 Kilometern entspricht. Schon in diesen Klassen lag die Durchschnittsgeschwindigkeit der Rennfahrerinnen und Rennfahrer bei 44 km/h!
Die Elite- und Amateurfahrer starteten im Anschluss um 16:00 Uhr auf die Strecke. Um Unfälle wie im letzten Jahr zu vermeiden, wurde zwischen den Gruppen ein räumlicher Abstand eingehalten, wodurch das Risiko einer Vermischung der Gruppen und somit das Unfallrisiko verringert wurde. Das Rennen verlief unfallfrei und während des gesamten Verlaufes spannend. Es gelang keinem der Fahrer, sich entscheidend vom Feld abzusetzen. Ein zwischenzeitlicher Regenguss brachte noch einmal zusätzliche Spannung, da speziell die enge Zielkurve immer kniffelig zu fahren ist. Glücklicherweise blieben gefährliche Situationen aus und so wurde das Rennen in einem Zielsprint auf den letzten Metern entschieden. Wohl durch den Regen begründet war das Stundenmittel bei der Elite nur um 2 km/h (46 km/h) schneller als bei den Nachwuchsklassen. Die Leistungen der Rennfahrerinnen und Rennfahrer verdienen höchste Anerkennung und spiegeln ihre herausragende Ausdauer und ihr Können wider.
Der Himmel schloss seine Schleusen dann wieder, sodass die „Gaudi-Vintage-Charity-Fahrt“ auf anfangs nasser Straße, doch sonst trocken über die Bühne gehen konnte. Insgesamt 73 Teilnehmer auf mindestens 20 Jahre alten Fahrrädern zogen eine Stunde lang ihre Runden auf der 2,3 Kilometer langen „kurzen Runde“. Hier ging es nicht um sportliche Höchstleistungen und Bestzeiten, sondern einfach um den Spaß am Radfahren und um den guten Zweck. Für jede gefahrene Runde wurde Geld gesammelt und auch das Startgeld in Höhe von € 10,00 pro Fahrer wurde für den „Kinderschutz Reutte“ gespendet. Insgesamt wurden 557 Runden zurückgelegt und es kam ein Spendenbetrag in Höhe von € 1.307,00 zusammen.
Pünktlich zur letzten Runde öffnete der Himmel wieder seine Schleusen und trotz des ungemütlichen Wetters gab es im Anschluss an das letzte Tagesevent noch ein gemütliches Beisammensein im Trockenen und unter Dach.
Der zweite Tag begann mit einer freudigen Überraschung: Blauer Himmel und Sonnenschein, ein lange nicht mehr gesehenes Bild! Ab 08:00 Uhr wurden die letzten Vorbereitungen für Walkingtag und den Mountainbike-Bergsprint auf das Dreiländereck getroffen. Auch hier gab es in diesem Jahr eine Neuerung, denn die Startzeit des Bergsprints wurde vom Nachmittag auf den Vormittag verlegt.
Um 10:00 Uhr machten sich 78 Teilnehmende von Jung bis Alt auf die drei neuen, verschieden langen Walkingstrecken mit einer Länge zwischen 2 und 10 Kilometern. Auch hier ging es nicht um Höchstleistungen und Bestzeiten, jeder wählte Streckenlänge und Tempo nach eigener Leistungsfähigkeit, Lust und Laune.
Der letzte Bewerb startete um 11:00 Uhrmit dem Bergsprint auf das Dreiländereck. Dieses Jahr wieder nach altem System mit Massenstart und Zeitnahme. Heuer waren auch wieder E- Bikes am Start, die als erste auf die 3,5 km lange Strecke gingen. Insgesamt plagten sich 32 Biker über die knapp 400 Höhenmeter, der schnellste E- Biker brauchte knapp unter 12 Minuten. Leider nützte es in dieser Klasse nichts, der/die Schnellste zu sein, denn es zählte die Mittelzeit. Wie schon gewohnt, wurden im Zielbereich die Flüssigkeitsverluste aufgefüllt und nette Gespräche geführt. Im Zuge dieser Gespräche fanden wir heraus, dass wir auch bei diesem Rennen eine Spitzensportlerin auf Weltklasseniveau am Start hatten. Die Skibergsteigerin Johanna HIEMER (5. im Gesamtweltcup), die ursprünglich aus der Steiermark stammt und jetzt mit ihrem Mann in Füssen ein Fitnessstudio betreibt, nutzte den Ausflug über die Grenze für eine Trainingseinheit und gewann in der Damenklasse mit der Bestzeit von 18:39 Minuten. Bei den Herren lag die Bestzeit, aufgestellt durch Christian SCHMITT, bei 16:29 Minuten.
Um die Mittagszeit waren dann Walker und Biker wieder vereint beim Mehrzweckgebäude, konnten sich dort verpflegen und das letzte Highlight unserer Sporttage genießen. Der Rad-Trialfahrer Nico OSTHEIMER aus Vils, Medaillengewinner bei der Junioren WM, gab uns eine Kostprobe seines Könnens und versetzte die Zuschauer mit seinen unglaublichen Kunststücken in Staunen. Das war Radsport einmal anders.
Im Anschluss daran wurden die Siegerehrungen für alle Bewerbe durchgeführt und zum Abschluss gab es noch eine Verlosung unserer Tombolapreise unter allen Teilnehmern. Der gemütliche Teil bei Speis und Trank zog sich noch bis weit in den Abend hinein.