Nach einem Jahr Pause fand dieses Jahr wieder ein zweitägiger Motorradausflug statt. Am ersten Tag führte uns die Tour von Pinswang über den Plansee und Garmisch nach Krün, wo der erste Zwangsstopp eingelegt wurde. Die Strecke zwischen Krün und Vorderriss ist nämlich mautpflichtig und wir mussten ein erstes Mal in die Tasche greifen. Von Vorderriss ging es weiter über den Achensee nach Wiesing, ins Zillertal und von dort über den Gerlospass in den Pinzgau. Am Gerlospass mussten wir das zweite Mal Maut berappen, dann ein kleiner Fotostopp bei der Abfahrt, um die Aussicht auf die Krimmler Wasserfälle zu genießen. Da vielen schon der Magen knurrte, war es Zeit für die Mittagspause, die wir dann im Gasthaus „Großvenedigerblick“ einlegten. Zu viel versprochen, der Großvenediger war nicht zu sehen, weil in Wolken. Dafür war das Essen sehr gut und wir waren gestärkt für die Königsetappe über den Großglockner. Wider Erwarten war für einen Samstag relativ wenig Verkehr und wir konnten die vielen Kurven hinauf zum Fuschertörl genießen. Dort war Treffpunkt und Fotostopp und wir mussten feststellen, dass es da oben relativ kühl war. Vor allem wehte ein kräftiger Wind, der den Fahrspaß ein wenig trübte. Kurzfristig entschieden wir uns noch für den Abstecher auf die Franz-Josefs-Höhe, leider war der Gipfel des Großglockners in dicke Wolken gehüllt, so dass wir uns das eigentlich sparen hätten können. Über Heiligenblut ging es dann hinunter ins Mölltal, wo noch ein Tank- und Eisstopp auf dem Programm stand. Da sich der Himmel zusehends verdunkelte, war ein bisschen Gasgeben angesagt – natürlich immer im Bereich des Erlaubten! Noch ein paar letzte Kehren und Kurven am Iselsberg, dann hatten wir nur noch wenige Kilometer bis zu unserer Unterkunft im Gasthof Pontiller in Oberdrauburg. Kaum waren die Motorräder in der Garage geparkt, begann es auch schon heftig zu regnen – eine Punktlandung also. Nachdem wir uns kultiviert hatten, ging es zum gemütlichen Teil: Abendessen, zusammen sitzen und viel lachen.

Am Morgen zeigte sich der Himmel noch bedeckt, doch waren schon einige „blaue Wolken“ zu sehen. Nach ausgiebigem Frühstück machten wir uns startklar und um 09:00 Uhr ging es dann los. Über lässige Kurven am Gailbergsattel ging es zuerst nach Kötschach Mauthen, von dort rechts ab durch das Lesachtal. Landschaftlich wunderschön, nur die Straße war leider fast durchgehend eine Holperpiste. Bei Sillian ging es über die Grenze nach Südtirol. Das Pustertal ist ja bekannt für den vielen Verkehr am Wochenende, deshalb bogen wir bei Bruneck ab hinauf nach Pfalzen und Terenten. Ein lohnender Abstecher, weil wenig Verkehr, der uns dann unten im Pustertal wieder hatte. Nun war der Plan, erst mal bis nach Sterzing zu fahren und dort zu entscheiden, wo wir weiter fahren. Ein Blick auf das Regenradar sagte uns, dass wir es wagen können, die ursprünglich geplante Strecke über den Jaufenpass zu fahren, ohne nass zu werden. An der Auffahrt zum Jaufen fanden wir noch ein nettes Gasthaus für die Mittagspause, in der es aber doch ein paar Tropfen regnete. War aber nicht der Rede wert, die Straße war weiter trocken und dem Fahrspaß hinauf zur Passhöhe stand nichts im Wege. Dann hinunter in Passeiertal und von dort weiter in Richtung Timmelsjoch. Je weiter es hinauf ging, umso mehr zog der Nebel ein, der aber nur auf der Südseite hängen blieb. Noch einmal Maut zahlen, dann hinunter nach Sölden zum Tanken. Pessimisten zogen sich bereits den Regenoverall an, ein gutes Zeichen, dass es dann trocken bleiben würde. Durch das ganze Ötztal steppte der Bär, sehr viele Touristen verhinderten ein zügiges Weiterkommen und der Himmel verdunkelte sich zusehends. In Tarrenz sattelten wir sicherheitshalber alle frühzeitig auf Regenausrüstung um, unbedingt nötig gewesen wäre es aber nicht, denn es blieb bis daheim bei leichtem Nieseln und einem kurzen, kräftigeren Schauer, den man auch ohne Regenkombi ausgehalten hätte. 

Nach 2 schönen, aber anstrengenden Tagen gab es dann noch ein Abschlussbier im Wintergarten des Obmanns. Aus den unterschiedlichen Tachoangaben zwischen 705 und 780 Kilometern bei 7 Motorrädern einigten wir uns darauf, dass es wohl so ungefähr 750 Kilometer an den beiden Tagen gewesen sein dürften. Es wurde auch schon der Ruf laut, doch einmal einen dreitägigen Ausflug zu machen. Schauen wir mal …